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Emilie Levy, geb. Fischbach

*15.02.1888 in Meinerzhagen als Tochter des Metzgers Jacob Fischbach (Jg. 1851) und seiner Frau Emma (Jg. 1861), geb. Stern

Ausbildung als Verkäuferin

angemeldet in Herdecke am 12.01.1903 in Hauptstr. 156 (Leopold Speyer, alte Hausnummer)

abgemeldet am 04.02.1905 nach Pohle/Kreis Springe ( heute Kreis Schaumburg)

wieder angemeldet am 04.10.1912 in Hauptstr. 72 (Speyer)

führt mit Schwester Paula das Geschäft Speyer Nachf. in Herdecke

Heirat mit  Karl Levy, geb. am 22.05.1879 in Pohle

mit ihrem Mann am 28.03.1942  in Pohle verhaftet

gestorben im Warschauer Ghetto

 

 

Die Familie Fischbach ist eine in Meinerzhagen alteingesessene

Familie. Beide Eltern stammen aus Meinerzhagen. Neben Emilie als ältestes Kind haben sie weitere drei Mädchen (Paula, Elisa und Johanna) und zwei Jungen (Julius und Oskar). Der frühe Tod der Tochter Johanna mit 17 Jahren führt letztlich zum Selbstmord der Mutter im Jahre 1921. Die anderen drei Töchter und ihre Ehemänner werden Opfer des Holocaust. Dagegen können sich die zwei Söhne mit ihren Familien in die USA retten.

Emilie beginnt mit knapp 15 Jahren bei dem Kaufmann Leopold Speyer in Herdecke ihre Ausbildung als Verkäuferin. Danach arbeitet sie ein paar Jahre in Pohle bei Hannover, kommt dann aber nach Herdecke zurück und leitet nun selbständig mit ihrer Schwester Paula das Speyersche Geschäft unter dem Namen Speyer Nachf. Als 1919 der Ehemann von Paula ins Geschäft eintritt, bleibt sie eine der Geschäftsführerinnen. Gleichzeitig betreibt sie um 1925/26 in der

Hauptstr.12 ein Manufakturenwarengeschäft

1936 heiratet sie und zieht nach Pohle, dem Wohnsitz ihres Gatten, wo sie in den Jahren nach 1905 schon mal gearbeitet hatte. Dort erlebt sie mit Karl Levy am 9. November 1938 die sog. Kristallnacht, von dort wird sie 1942 mit ihrem Mann deportiert.

 

 

Bericht in der Meinerzhagener Zeitung über die Familie Fischbach und den Holocaust (Quelle: Meinerzhagener Zeitung vom 7. 9. 2013)

Julius

Meldekarte Stadt Herdecke (Quelle: StadtA Herdecke)

Meldekartei

Foto des Grabsteins der Familie Fischbach auf dem Friedhof in Meinerzhagen. Auf dem Stein wird auch an die drei ermordeten Töchter von Jacob und Emma Fischbach und ihre Ehemänner erinnert. (Foto: StadtA Meinerzhagen)

Grab

Auszug aus dem  „Adressbuch der Stadt und des Kreises Hagen 1925/26“, S. 82 (Quelle: StadtA Hagen)

Adressbuch

 

Am 28. März  1942 wird Emilie Fischbach mit ihrem Gatten verhaftet und in das Sammellager Ahlem geschafft. Ahlem war ursprünglich als Gartenbauschule für jüdische Jugendliche gebaut und wurde von den Nazis als Sammellager zweckentfremdet.  Am 31. 3. 1942 werden sie mit rund 500 weiteren Inhaftierten zum Bahnhof Hannover-Fischerhof geschafft. Um Mitternacht werden sie in den bereits überfüllten Sonderzug aus Gelsenkirchen in die Waggons gepresst und in das Ghetto Warschau deportiert. Dort kommen sie am 1. April 1942 an.

Das weitere Schicksal von Emilie und ihrem Ehemann ist unbekannt.

 

 

http://www.erinnerungundzukunft.de/?id=39

http://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Ghetto

http://stolpersteine-meinerzhagen.de/index.php/geschichte/

fischbach.html